Hyperbare Sauerstofftherapie
Hyperbare Sauerstofftherapie
HBO steht für „Hyperbare Oxygenation“ – es ist eine weltweit in vielen medizinischen Fachdisziplinen angewandte Therapiemethode. Ein Ziel ist, unterversorgtes Gewebe (z.B. in Wunden oder Knochen) wieder ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Dies geschieht in einer medizinischen Druckkammer unter Aufsicht von speziell ausgebildeten Fachpersonals. Während der Behandlung herrscht in der Kammer ein definierter Überdruck, unter dem die Patienten über Masken medizinischen Sauerstoff einatmen. Der Überdruck bewirkt, dass der Sauerstoff im Blut in physikalische Lösung übergeht. Dadurch wird die Diffusionsstrecke bzw. Eindringtiefe des Sauerstoffs vervielfacht und erreicht Körperzellen, die vorher nicht ausreichend versorgt wurden. Die therapeutische Erhöhung der Sauerstoffkonzentration setzt noch weitere Körperprozesse in Gang.
Die HBO wirkt durch:
- deutlich bessere Sauerstoffversorgung grenzwertig schlecht versorgter Gewebe
- Beeinflussung von schlecht heilenden Wunden durch Stimulation bestimmter Körperzellen (Fibroplasten) und damit Verbesserung der Wundheilung
- Förderung des Wachstums kleiner Blutgefäße (Angioneogenese)
- Bakterienabtötende Wirkung des Sauerstoffs
- Reduktion von Ödemen durch Gefäßverengnung (Vasokonstriktion)
Die Therapieempfehlungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und beinhalten u. a. folgende Krankheitsbilder:
- Taucherkrankheit
- Luft- und Gasembolie
- Kohlenmonoxidvergiftung
- Gasbrand- und andere Weichteilinfektionen
- Schwere Quetschverletzungen mit Durchblutungsstörungen
- Schlecht heilende Wunden wie beim Diabetischen Fußsyndrom
- Knocheninfektionen
- Gefährdete Haut- und Weichteiltransplantate
- Interstitielle Zystitis
- Strahlenzystitis